Johann Abraham Peter Schulz (geboren am 31. März 1747 in Lüneburg) ist einer der führenden nordeuropäischen Komponisten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Nach der Schulzeit im Lüneburger Johanneum (1757-1764) und Studien in Berlin unternahm er als Klavierlehrer der polnischen Fürstin Sapieha von 1768 bis 1772 ausgedehnte Reisen. Im Anschluss an seine Kapellmeistertätigkeit am Französischen Theater in Berlin wurde Schulz Kapellmeister am Hof des Prinzen Heinrich, des Bruders Friedrich des Großen, in Rheinsberg, wo er Schauspielmusiken (u.a. zu Jean Racines Athalie), Singspiele und Opern komponierte und dirigierte. 1782 erschien der erste Band der Lieder im Volkston, dem
1785 und 1790 weitere Bände folgten. Der Wunsch des Komponisten, einmal
Liedermann des Volkes genannt zu werden, ging in gewisser Weise
in Erfüllung; Der
Mond ist aufgegangen ist neben Ihr Kinderlein kommet sein berühmtestes
Lied geworden. 1786 erschien ferner Religiöse Lieder und Oden aus
den besten deutschen Dichtern. Von 1787 bis 1795 hatte Schulz als königlicher Hofkapellmeister
in Kopenhagen (unter Christian VII.) den Auftrag, die Kirchenmusik
am Hof auszubauen. Auch die Komposition der Opern Høstgildet (Erntefest, 1790) und Peters bryllup (Peters Hochzeit, 1793) für das Königliche Theater in Kopenhagen fallen in diese Zeit. Ab 1789 war er Lehrer des aus Altona stammenden
Komponisten Christoph Ernst Friedrich
Weyse (1774-1842), der vielen als Vaterfigur der dänischen Musik gilt.
In den 1790er Jahren litt J. A. P. Schulz an fortschreitender Tuberkulose. In der Hoffnung auf Linderung durchreiste er in seinen letzten Lebensjahren Norddeutschland; eine geplante Seereise nach Portugal endete unfreiwillig nach einem Schiffbruch in Norwegen. Johann Abraham Peter Schulz starb am 10. Juni 1800 in Schwedt an der Oder. |